Wir feiern Gottesdienst

Sehen wir uns am Sonntag?

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind...

... da bin ich mitten unter ihnen." - So heißt es im Matthäusevangelium.

Tag um Tag kommen Menschen in Kirchen und Gemeindehäusern zusammen, um zu singen, zu beten, die Predigt zu hören und das Abendmahl zu teilen. Sie feiern Gottesdienst (meist) am Sonntag in Erinnerung daran, dass Jesus am ersten Tag der Woche auferstanden ist.   Gottesdienste sind für alle Menschen offen. Auch wer nicht getauft ist, kein Kirchenmitglied ist oder lange nicht mehr in der Kirche war, ist herzlich willkommen.

Die Menschen kommen aus unterschiedlichen Gründen: Für die einen ist es gute Tradition, andere erwarten eine gute Predigerin oder einen guten Prediger, einige haben einfach das Bedürfnis nach Ruhe oder Besinnung, nach Begegnung oder Geborgenheit - oder wollen Dank sagen. Dazu kommen diejenigen, die mit ihrer Familie etwas Freudiges zu feiern haben, und diejenigen, die trauern.

Der Gottesdienst bietet Momente zum Staunen: Über die Weite und Vielfalt Gottes und darüber, dass Gott jedem Geschöpf einen wichtigen Platz darin gibt. Die Feier mit ihren Worten, Riten und Klängen kann auch einen Blick in Gottes neue Welt eröffnen, bereits deren Musik ahnen lassen und im wahren Wortsinn einen Vorgeschmack geben.

 

Infos rund um unsere Gottesdienste

Wie die Kirchengemeinden Gottesdienst feiern, ist ganz unterschiedlich. Das hängt von der Liturgie ab. Als Liturgie wird der Ablauf eines Gottesdienstes bezeichnet. Dazu gehört zum Beispiel auch, wer was wann tut und auf welche traditionellen Elemente zurückgegriffen wird. In den meisten Fällen gibt es aber bestimmte Grundelemente: In nahezu allen Gottesdiensten wird gebetet, es werden Lieder gesungen und es gibt eine Predigt. Dann wird häufig noch das Abendmahl gefeiert. Außerdem gibt es am Schluss den Segen. Dass es diese Grundelemente gibt, geht bis auf die Anfänge des Christentums zurück. Einige Traditionen kommen sogar aus dem antiken Judentum.

Im Mittelpunkt eines evangelischen Gottesdienstes steht die Predigt. Das geht auf den Reformator Martin Luther zurück. Er übernahm zwar viele Teile der katholischen Messe, doch die Predigt wurde für ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Gottesdienstes.

Luther wollte, dass alle Menschen verstehen, was in der Bibel steht. Die Bibel war für Luther die Quelle des Glaubens. 

So ist es Aufgabe der Predigt, Inhalte der Bibel zu erklären und zu zeigen, welche Bedeutung die alten Texte für unser heutiges Leben haben.

In der evangelischen Kirche gibt es zwei Sakramente: die Taufe und das Abendmahl. Beide Zeichen hat Jesus selbst eingesetzt, d.h. zum Feiern aufgetragen. In Taufe und Abendmahl verspricht Gott dem Menschen: Du gehörst zu mir. Dir ist vergeben. Nichts kann dich trennen von meiner Liebe. Die Taufe geschieht einmalig. Das Abendmahl kann man gar nicht oft genug feiern. Es bringt uns in die Gemeinschaft mit Jesus und zueinander.

Wenn Christen Abendmahl feiern, folgen sie damit einer Praxis Jesu Christi. Er hat mit vielen Menschen gegessen und getrunken. Menschen einzuladen oder sich auch von ihnen einladen zu lassen, war für ihn ein Zeichen des Reiches Gottes, das mit ihm in die Welt gekommen ist.

Von besonderer Dramatik war sein letztes Essen mit den Jüngern vor seinem Tod. Hier wurden Worte gesagt, die bis heute tragendes Gewicht für unsere Kirche und unseren Glauben haben.

Die Einsetzungsworte werden bei der Abendmahlsfeier von der Liturgin oder dem Liturg gesprochen. Es sind die Worte Jesu, die er bei seinem letzten Mahl mit den Jüngern über Brot und Wein spricht.

"Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach's und gab's seinen Jüngern und sprach: Nehmt und esst, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.

Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, dankte und gab ihnen den und sprach: Nehmt hin und trinket alle daraus, dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr's trinkt, zu meinem Gedächtnis."

 

Was für den christlichen Glauben grundlegend ist, kehrt jedes Jahr wieder: in der Erinnerung, in der Feier, in den Liedern und Bräuchen. Das Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent und endet mit dem Ewigkeitssonntag. Es verknüpft wiederkehrende Kreisläufe mit Stationen eines unumkehrbaren Lebens – Jesu Leben. Die sich wiederholenden Festzeiten strukturieren das Leben, immer auch im Zusammenspiel mit den Jahreszeiten.

In der dunkelsten Jahreszeit spricht Weihnachten vom Eintritt des Lichts in die Dunkelheit. Bei wieder aufblühender Natur verkündet Ostern den Sieg des Lebens über den Tod. Wenn die Blätter fallen, gedenkt die Kirche des Tods und der Verstorbenen. Gleichzeitig erinnern die wiederkehrenden Rhythmen an Stationen aus dem Leben Jesu und greifen dabei wesentliche Stationen unseres eigenen Lebens auf: Geburt, Kindheit und Elternschaft, Gefährdung und Leid, Überschwang und Angst, Freude, Trauer und Tod. All das kommt im Jahreslauf zur Sprache.

Auch in unserer Gemeinde feiern wir viele christliche Feste mit besonderen Gottesdiensten und haben besondere Traditionen: In der Adventszeit und zu Weihnachten steht in der Kirche ein riesiger, wunderschön geschmückter Weihnachtsbaum. Zu Himmelfahrt feiern wir in der Regel einen Gottesdienst unter freiem Himmel. Und zu Erntedank wird die Kirche mit all dem geschmückt, was in unserer Gegend geerntet worden ist - und nach dem Gottesdienst feiern wir ein Suppenfest im Gemeindehaus.

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